Rust – in jeder Hinsicht besonders

03.06.2018

Weltweit gibt es nur ganz wenige Weinbauorte, in denen jährlich Weiß-, Rot- und Süßweine in außergewöhnlicher Qualität produziert werden können. Die malerische Freistadt Rust am Westufer des Neusiedlersees gehört definitiv dazu. Jedes Weinjahr eine neue Variante und eine neue Überraschung, aber immer mit echtem Herkunftcharakter verbrämt.

Trotz dieser vielfältigen Möglichkeiten, ist und bleibt die wahre Ruster Kernkompetenz der traditionsreiche Blaufränkisch ebebso wie der rare Furmint und der historisch bedeutende Ruster Ausbruch.

Bereits vor etwa 3.000 Jahren betrieben die Kelten hier Weinbau, danach die Römer und schließlich Siedler aus dem Reich Karls des Großen. Seither durchlebte unser Landstrich eine sehr wechselhafte Geschichte. Immer war es der hochwertige Weine, der die Dinge wieder zum Besseren brachte.

Im Jahre 1681 erwarb der damalige Markt Rust von der Ungarischen Krone die Rechte und Privilegien einer Freistadt. Der Preis belief sich auf 60.000 Gulden in Gold und rund 30.000 Liter besten Ruster Ausbruchs. Eine phantastische Summe, die die Ruster der Gegenwart unmöglich mehr aufbringen könnten.

Dieser Wohlstand rührt von der Erzeugung und dem Handel mit edelsüßen Weinen her und manifestiert sich auch im "Bürgerbarock" der alten Ruster Häuserensembles. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz.

Die effektive Bausubstanz findet sich gratis im Ruster Hügelland, dessen Hauptzug aus Kalksandstein besteht, der leicht zu bearbeiten ist. Bereits die Römer nutzten diesen Sandstein, aus dem auch der Stephansdom in Wien besteht. Im historischen Steinbruch finden heutzutage spektakuläre Opernfestspiele statt.

Der Geist, der diesen Gemäuern innewohnt, steht für den Stolz auf das Potenzial der Weinberge um die Stadt Rust. Beharrlichkeit bis hin zur Sturheit. Individualismus bis zu Kantonismus (aber ohne Größenwahn) und letztlich auch Selbstbewusstsein.

Über alle Regime- und Zeitenwechsel hinweg behielt das kleine, kompakte Rust seine Sonderstellung und ist heute noch der kleinste Verwaltungsbezirk Österreichs. Weinbau stellt auch den einzigen agrarischen Erwerbszweig dar, der hierorts anzutreffen ist - keine Hörndl und keine Körndl.

Wein, Altstadt und See. Jedes für sich eine Reise wert – zusammen einzigartig!

 

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