Mikrokosmos Neusiedlersee

08.09.2018

Wenn ich einen See seh, brauch ich kein Meer mehr.

Auch wenn der launige Sager mittlerweile etwas überstrapaziert ist – sobald der Blick auf dem Wasser ruht, wird er wieder und wieder zur Realität.

Der größte Steppensee Europas, der als Ganzes unter Naturschutz steht, erstreckt sich über eine Länge von 37 km. Wer am Nordufer steht, kann aufgrund der Erdkrümmung das Südufer nicht sehen. Zu den 360 km² offener Wasserfläche kommt noch einmal soviel Schilffläche als Habitat für über 200 Vogelarten und eine große Anzahl Süßwasserfischarten dazu.

Die enorme Wasserfläche fungiert als Klimaregulator. Während im Herbst das Land recht schnell auskühlt, speichert das Wasser die Wärme. Diese wird wieder an die umliegenden Rebflächen abgegeben, sodass auch spätreife Sorten problemlos Prädikatsweinqualitäten erreichen. Die Weltklasse-Süßweine des Burgenlandes werden erst durch das einzigartige Zusammenspiel von See und pannonischem Klima – nämlich heiße Sommer, lange, milde Herbste und kalte Winter – ermöglicht.

Als einzige Seeanrainergemeinde besitzt die Freistadt Rust eine Eigenseefläche. Die Wasserzufuhr erfolgt fast ausschließlich durch warme und kalte unterirdische Quellen (einem See unter dem See!) und über saisonal unterschiedliche Niederschläge mit durchschnittlich 500 mm/Jahr.

 

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