Le Petit Man Sang 2019

19.05.2020

Oder: Der kleine Mann sang … ;) 

Warum Petit Manseng? 

Die Erklärung ist einfach und doch vielfältig. 

Zwei „Erweckungsweine“ haben uns ausgesprochen neugierig auf diese Rebsorte gemacht:

Die Rebsorte bringt einige Vorteile mit: Sie ist extrem dickschalig und lockerbeerig und damit absolut fäulnisbeständig. Ein Ass gegen Botrytis! Weiters ist sie noch später reif als Welschriesling und Furmint. Wir ernten sie zwei Wochen nach dem spätreifen Cabernet franc, was die Sorte in Zeiten des Klimawandels hochinteressant macht. Zu guter Letzt besticht Petit Manseng durch außerordentliches Säurepotenzial bei gleichzeitig höchster physiologischer Reife – und das ohne Bewässerung, so wie in Rust generell üblich.

Deshalb pflanzen wir alle paar Jahre ausgefallene Stöcke mit Petit Manseng nach – mit seinen Eigenschaften kann er nirgends schaden. 

Petit Manseng ist in Bordeaux bereits als neue Sorte zugelassen und in der Pfalz im Versuchsanbau. In Österreich ist Petit Manseng leider (noch) nicht als Qualitätsrebsorte zugelassen. Deshalb haben wir ihm unter Zuhilfenahme eines „frenglischen“ Kunstgriffs den launigen Namen „Lepetit man sang – der kleine Mann sang“ verpasst.

Anno 2019 ergab sich zufällig die Möglichkeit, Trauben, die schon seit Jahren in Rust für Prädikatsweine wachsen, zu übernehmen. Handfeste Sortenpioniere waren wir Triebaumer schon immer, also haben wir nicht lange geredet sondern gemacht.

Das Erstlingswerk von 2019 ist vielversprechend und unikal: Der erste Petit Manseng ohne deutlichen Restzucker in Österreich. Das verspricht ewiges Reifepotenzial.

In Summe hat diese Sorte also eine glorreiche Zukunft! 

Visual Flasche im Freien - Le Petit Man Sang
 

Technische Details

Sortenspiegel

100% Petit Manseng aus Ruster Kleinklima

Beschreibung

Kräftiges Strohgelb mit fast neonfarbigen Reflexen, Schlieren ohne Ende.

Für diesen Duft wurde das Wort „komplex“ erfunden. Zimt, frischer Honig, reife Pfirsiche, eingelegte grüne Nüsse, etwas Backpulver, Efeublätter, Taggiasca-Oliven, Fenchelblüte, Bratenkruste. Halbtrocken – so what! Und das aus gutem Grund bei dieser supersaftigen, rassigen Säure. Dahinter ein Körper mit mächtiger Statur, groß, breit, geschmeidig und vielschichtig. Ein Wein zum Kauen, wie ein Steak, zum Schlürfen, Schmatzen und Genießen, von enormer Dichte und Persistenz. Jenseits jeder Konvention. 

Begleitung

Kohlrouladen mit Rahm und Speck überbacken, Salz-Butterbrot mit gehackten Macadamianüssen, Backfleisch und Pfirsichkompott, die paprizierte Bohnensuppe – schon mit Speck, Fisolen, ebenfalls im Speckmantel, mit Panko panierter Emmentaler, ohne Speck, aber mit Preiselbeeren, Österkronrisotto mit Salbei und Wirsingchips, kräftiger Taubenfond mit Grießknöderl, der einzige Wein zur Bloody Mary, Menuett und Rock‘n‘Roll!

Bereitung

Ernte per Hand Mitte Oktober 2019 (zwei Wochen nach dem spätreifenden Cabernet franc) in Kleinkisten. 

Rebeln, kurze Maischestandzeit, sanftes Pressen, Vergärung im Stahltank über drei Monate, dreimaliges Aufrühren der Hefe. 

Serviertemperatur Kalt ist kalt ist kalt!
Abfüllung 5. März 2020 
Alkohol 14,8 Vol.%
Säure 9,5 g/l
Restzucker 12,0 g/l (halbtrocken)
Formate 0,75 l und Magnum

Auszeichnungen

Falstaff Wein Guide 2020/21 - 93 Punkte

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